Bisher längstes Kart-Rennen der Welt bricht alle Rekorde
77-Stunden-Schlacht lässt die alte Bestmarke aus Neuseeland wahrlich alt aussehen
Weltrekordler die 12 Fahrer des Maintaler Kart Racing Team haben erfolgreich am längsten Kartrennen der Welt in Jüterbog bei Berlin teilgenommen.
Bad Nauheim. Müde sind sie, die zwölf Hobby-Rennfahrer vom Maintaler Kart Racing Team. Mehr als drei Tage und Nächte sind sie in Berlin im Kreis herum gefahren. Um genauer zu sein, exakt 77 Stunden, und haben damit einen neuen Weltrekord im Dauer-Kartfahren aufgestellt. Trotz aller Strapazen und blauen Flecken, Teamchef Markus Hinzen (29, Bad Nauheim) schwärmt: „Wir sind alle schwer glücklich über das was wir hier erreicht haben!“
Das Team, welches aus elf Fahrern und einer Fahrerin besteht, hatte sich über die letzten Jahre bei verschiedenen Kart Langstrecken Rennen gefunden und startet seit nunmehr einem Jahr unter der Flagge der Maintaler Express Logistik GmhH, deren Geschäftsführer
Bis zu 120 Kilometer pro Stunde erreichen die Karts, die der Veranstalter zur Verfügung stellte. Eine Federung gibt es nicht, so dass jeder Huckel auf der Piste entweder von den kleinen Reifen mit rund 1,3 bar Luftdruck oder von den Bandscheiben aufgefangen wird. 77 Stunden ohne Pause, mehr als dreitausendfünfhundert Runden bzw. viertausendfünfhundert Kilometer mit zwölf Fahrern zu bewältigen zeugt von einer funktionierenden Einheit Mensch und Maschine. Ein Defekt durch einen selbst verschuldeten Unfall hätte das „Aus“ zur Folge gehabt.
Das Maintaler Kart Racing Team war aber nicht das Einzige auf der Strecke. Insgesamt mischten 44 Team mit 552 Fahrern mit. Von diesen Teams mussten laut Reglement mindestens die Hälfte durchhalten. Tatsächlich ging nur ein Team in die Knie. Der alte Rekord von 48 Stunden Dauer-Kartfahren war am Samstagnachmittag eingestellt. „Da haben wir schon ein bisschen gefeiert“, sagt Hinzen. Die Jungs in ihren heißen Kisten fuhren aber bis Sonntagabend weiter und am Ende hatten alle Teams zusammen mehr als fünfmal den Äquator umrundet. Irgendwann werden sie die 88 Stunden in Angriff nehmen, das stehe fest. Weiter geht es für das Team mit einem vergleichweise kurzen Rennen am 4. Juli in Limburg. „Die dort anstehenden 6 Stunden sitzen wir dann mit 3 Fahrern auf einer Arschbacke ab“, lacht Hinzen, dem die Strapazen der letzten Tage noch deutlich anzusehen sind.
Q: Markus Hinzen